Das Verfahren ist vergleichbar mit auf dem US-Markt erhältlichen Testverfahren wie Lucira und Cue.
Die Kosten liegen bei ca. ~5-7€ pro Test und 150-300€ für das Gerät, Pluslife ist damit—anders als andere Verfahren—relativ erschwinglich und kann gut in den Alltag integriert werden.
Es handelt sich um das derzeit einzige bezahlbare molekulare SARS-Cov-2-Testverfahren, welches auf dem deutschen Markt für Privatkunden erhältlich ist.
Das Verfahren ist einfach und benötigt keine Kühlkette, erfordert aber sauberes und gründliches Arbeiten. Der Einsatz außerhalb des professionellen Umfelds erfolgt auf eigenes Risiko.
Pluslife liefert eine gut verständliche Packungsbeilage mit. Für die korrekte Durchführung des Tests reicht es völlig aus, exakt nach den Vorgaben der Anleitung zu arbeiten (wir empfehlen, Schutzhandschuhe zu tragen). Diese Webseite soll lediglich Hintergrundinformationen liefern.
Der Hersteller gibt ein 95%-LOD ("Limit of Detection") von 400 Kopien/mL an. Das LOD ist das untere Limit der Empfindlichkeit: eine Probe, welche 400 Virus-RNA-Kopien pro mL enthält, wurde beim Test durch den Hersteller in 19 von 20 Proben korrekt als positiv erkannt.
Das ist ein sehr guter Wert und bewegt sich in der Größenordnung von Labor-PCR-Tests, welche je nach Qualität des PCR-Assays eine Empfindlichkeit zwischen 50 und 1000 Kopien/mL vorweisen können.
Wir konnten die Angaben des Herstellers in eigenen Labortests bestätigen.
Zum Vergleich: ein Schnelltest erfordert 1-10 Millionen an RNA-Kopien/mL! Das ist ein gigantischer Unterschied—hier ein Versuch, die Mengen als Volumen darzustellen:
Im Gegensatz zu herkömmlichen Schnelltests, die auf die direkte Erkennung des Pathogens angewiesen sind, ermöglichen Pluslife-Tests durch das exponentielle Kopieren des genetischen Materials eine frühzeitige Erkennung einer Infektion, meistens bereits bevor die Viruslast hoch genug für eine Übertragung ist.
Molekulare Tests wie Pluslife bieten anders als Schnelltests ein sehr hohes Maß an Sicherheit und können soziale Kontakte ermöglichen, die sonst individuell nicht vertretbar wären.
Das Gerät und die Tests sind bei Altruan erhältlich. Die Firma bietet zusammen mit uns für Nutzer ohne Gewinnerzielungsabsicht besondere Konditionen an, Details hierzu per Mail (discount [ät] virus.sucks).
Altruan ist der einzige Direktimporteur in Deutschland, alle anderen Händler sind Reseller und i.d.R. teurer.
Diese Webseite ist privat, unabhängig und nicht-kommerziell. Wir erhalten keine Provision oder sonstige Gegenleistungen.
Wichtig: Test sofort starten, nachdem die Karte in das Gerät geschoben wurde. Die biochemische Reaktion beginnt durch die Hitze, und zwar sobald die Karte im Gerät steckt, egal, ob der Knopf bereits gedrückt wurde. Wer zu lange wartet, bekommt ein ungültiges oder falsches Ergebnis.
Das Gerät sollte während des Tests nicht in der Sonne stehen oder direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Helles Licht stört die empfindlichen optischen Sensoren im Gerät. Den Deckel während laufender Tests nicht öffnen.
Starke Hitze oder Kälte während des Betriebs vermeiden. Die Bildung von Kondenswasser zerstört das Gerät.
Wir empfehlen, eine Powerbank (etwa von Anker) statt des mitgelieferten Netzteils für die Stromversorgung zu verwenden.
Die ausgepackte Testkarte sollte nur möglichst kurz hellem Licht ausgesetzt sein, da die molekularen Probes lichtempfindlich sind.
Nicht vergessen, das Gerät auszuschalten oder auszustecken—sonst heizt es munter weiter. Eine automatische Abschaltung gibt es nicht.
Bewegung während des Tests (fahrende Autos u.ä.) ist unbedenklich.
Beim Schütteln des Pufferröhrchens und karten nicht übertreiben, da sich sonst Schaum und Luftblasen bilden, welche zu ungültigen Ergebnissen führen können. Nach dem gründlichen "Ausquetschen" der Stäbchen im Röhrchen reicht mehrfaches Umdrehen und sanftes Anschnippen.
Falls sich sichtbarer Schaum oder Luftblasen gebildet haben, das Röhrchen vor dem Einfüllen in die Testkarte kurz stehen lassen, damit keine Blasen in die Testkarte gelangen.
Probenmaterial möglichst schnell verarbeiten—die im Lysepuffer gelöste Virus-RNA degradiert. Notfalls die unverarbeitete Probe im Kühlschrank aufbewahren, wenn die sofortige Verarbeitung nicht möglich ist. Eine befüllte Testkarte immer sofort ins Gerät stecken und nie aufbewahren.
Die Bestandteile des Kits außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Sicherstellen, dass der Deckel der Testkarte richtig sitzt und nicht schräg aufgeschraubt ist.
Die Oberfläche der Testkammern auf den Karten beidseitig nicht berühren. Öle auf den Fingern können das optische Auslesen der Testkammern beeinträchtigen.
Einmalhandschuhe und (Schutz-)Brille tragen. Die Pufferflüssigkeit ist ätzend. Falls doch Flüssigkeit auf die Haut gerät, sofort mit Seife abwaschen. Bei Kontakt mit den Augen mit klarem Wasser ausspülen und medizinischen Rat suchen.
Gebrauchte Testkarten (insb. positive) in einem der mitgelieferten Plastikbeutel geschlossen im Restmüll entsorgen.
Einen ungültigen Test nicht nochmal testen, sondern es mit einer neuen Testkarte erneut versuchen.
Nach dem Test die Testkarten zeitnah entfernen, sonst verdunstet ein Teil der Flüssigkeit trotz des Deckels. Dies gilt besonders bei positiven Tests.
Das LAMP-Verfahren, auf welchem die Pluslife-Tests basieren, beruht auf der exponentiellen Vervielfachung der Ziel-Gensequenzen. Die Virus-RNA wird zuerst zu DNA umgewandelt (Reverse Transcription) und die Zielsequenzen—sofern vorhanden—dann mit einem Polymerase-Enzym vermehrt. Aus einigen wenigen RNA-Kopien werden dann Milliarden an DNA-Kopien, welche dann mit einem optischen Verfahren einfach nachgewiesen werden können.
Das bedeutet aber auch, dass die Testkarten nach dem Test sehr hohe Mengen dieser DNA-Schnipsel ("Amplicons") enthalten. Diese sind zwar für Mensch und Umwelt harmlos und in keinster Weise infektiös, können jedoch bei falscher Handhabung die Umgebung verunreinigen.
Das Verfahren ist sehr empfindlich und selbst kleinste Mengen, die entweichen, reichen aus, um folgende Reaktionen oder Personen selbst zu kontaminieren, was dann zu falsch positiven Ergebnissen führt. Pluslife-Tests wären somit in kontaminierten Räumen oder für kontaminierten Personen, die sich länger in kontaminierten Räumen aufhalten, unbrauchbar.
DNA ist sehr robust, mit den meisten Desinfektionsmitteln nicht zu entfernen und degradiert (anders als die Virus-RNA) nur sehr langsam. Sie kann in der Raumluft und im Staub noch jahrelang nachweisbar bleiben. Eine Kontamination sollte daher unbedingt vermieden werden.
Auf keinen Fall die Testkarte nach der Reaktion öffnen und Karten nach Tests sofort aus dem Gerät nehmen und in den mitgelieferten Beuteln entsorgen.
Mit positiven Tests besonders vorsichtig umgehen, die Testkarten immer mit Schutzhandschuhen entnehmen und danach die Schutzhandschuhe wechseln.
Falls doch bei einem positiven Ergebnis die Testkarte ausläuft, muss mit falsch positiven Ergebnissen in der Zukunft gerechnet werden. Alle Gegenstände, die mit der Flüssigkeit in Berührung gekommen sind, nach Möglichkeit mit Einmalhandschuhen entsorgen oder dekontaminieren.
Falls der Verdacht auf Kontamination besteht, kann die Umgebung und das Testgerät mit einem feuchten Swab abgestrichen und dann ohne menschliche Probe normal getestet werden. Falls diese Kontrolle positiv wird, obwohl niemand in der Umgebung akut erkrankt ist, liegt möglicherweise eine Kontamination vor.
Eine DNA-Kontamination ist sehr selten und uns sind außerhalb von Labors keine Fälle bekannt. Falls aufgrund einer positiven Umgebungskontrolle der Verdacht auf eine Kontamination besteht, helfen wir gerne bei der Dekontamination - bitte per Mail Kontakt aufnehmen.
Das Testverfahren hat eine sehr hohe Spezifizität. Anders als bei anderen LAMP-Assays wie Lucira sind falsch positive Ergebnisse sehr selten. Alle uns bekannten Fälle konnten auf Luftblasen zurückgeführt werden und nicht auf unspezifische Amplifikation, wie sie bei anderen Verfahren auftreten kann.
Luftblasen können sich durch die Hitze innerhalb der Testkarte bewegen oder sich innerhalb der Luftblase Kondensat absetzen, was einen sprunghaften Anstieg des optischen Signals bewirken kann, welchen das Gerät dann fälschlicherweise als positives Ergebnis bewertet.
Mit unserer App ist ein solcher sprunghafter Anstieg einfach zu erkennen.
Bei Verdacht auf falsch positive Ergebnisse sollte der Test komplett wiederholt werden, inklusive neuer Probeentnahme und falls möglich mit einer anderen Charge des Testkits. Falls das Ergebnis beim erneuten Testen negativ ist, handelt es sich um ein falsch positives Ergebnis. Falls das Ergebnis erneut positiv ist, sollte von einem positiven Ergebnis ausgegangen werden.
Die Testkarten enthalten neben den eigentlichen Covid-Zielgenen auch eine interne Kontrolle, welche auf eine in jeder Probe vorhandene Gensequenz (β-Actin) testet und daher immer positiv ist. Falls die interne Kontrolle nicht oder nicht genug anschlägt, ist der Test ungültig.
Die Testkarte enthält mehrere Testkammern und in jeder Kammer findet eine Reaktion statt. Falls mindestens eine Kammer außer der Kontrolle positiv ist, ist der Test positiv.
Die bei Weitem häufigsten Ursachen sind Luftblasen oder Wartezeit zwischen dem Einsetzen der Karte und dem Start des Tests und verunreinigte Proben (Blut, Nahrung, zu viel Nasensekret...). Mögliche Fehlerquellen sind auch abgelaufene Testkits oder zu große Pools.
Bei der Verwendung mit der App ist eine Fehlersuche möglich - wir helfen gerne per Mail.
Die Testkits sollten kühl und trocken zwischen 2°–28° C aufbewahrt werden. Ein Kellerraum ist ideal.
Der Hersteller hat angegeben, dass die Testkits in Versuchen zwischen -20–55 °C stabil geblieben sind, Temperaturschwankungen beim Transport sind also unbedenklich.
Uns sind keine Studien bekannt, welche die Frage abschließend beantworten könnten. Es handelt sich um eine Frage der individuellen Risikoabschätzung und der Vortestwahrscheinlichkeit.
Viele Experten halten einen Zeitraum von ca. 12 bis 24 Stunden für sicher und angemessen.
Ein negativer Pluslife-Test ist ein sehr starkes Indiz dafür, dass die Testperson zum Zeitpunkt des Tests nicht ansteckend war. Innerhalb der Inkubationszeit seit dem letzten Risikokontakt kann sich das natürlich ändern, und der Test muss innerhalb der möglichen Inkubationszeit regelmäßig wiederholt werden.
Bei sehr hohem Risiko liegt es nahe, die Tests häufiger zu wiederholen als bei niedrigem.
Je empfindlicher der Test, desto früher wird das Virus zu Beginn der exponentiellen Vermehrung erkannt und desto größer ist der "Sicherheitspuffer": der Zeitraum, während dem das Virus bereits nachgewiesen werden kann, aber die Person noch nicht ansteckend ist. Während dieser Sicherheitspuffer bei normalen Schnelltests nahezu Null ist, bietet ein molekularer Test wie Pluslife hier eine gewisse Sicherheit.
Ja. Der Hersteller hat auf Rückfrage bestätigt, dass sowohl Nasen- als auch Rachenabstriche vom Hersteller validiert wurden. Die fehlende Freigabe in der Packungsbeilage ist dem beschleunigten Validierungsprozess zu Beginn der Pandemie geschuldet und ist nicht mehr aktuell.
Covid ist am Anfang der Infektion generell im Rachen deutlich besser nachweisbar, weshalb viele Pluslife-Benutzer einen Rachenabstrich oder kombinierten Nasen- und Rachenabstrich durchführen, um eine Infektion möglichst früh zu erkennen.
In der Human Challenge-Studie des Imperial College wurde bei fast allen Patienten das Virus bis zu einen Tag früher im Rachen mit PCR nachgewiesen, und nur sehr selten andersherum. Hier ist der Unterschied mit einem roten Balken unter der X-Achse eingezeichnet:
Es liegt daher nahe, einen Rachenabstrich oder kombinierten Nasen- und Rachenabstrich vorzunehmen.
Ein guter Zeitpunkt zum Abstreichen ist nach dem Aufstehen vor dem Frühstück.
Nasopharyngealabstriche funktionieren ebenfalls, erfordern jedoch spezielle Kenntnisse und sind für einen aussagekräftigen Test nicht notwendig.
Wir empfehlen, in der Nase, im Rachen, an der Backe und unter der Zunge abzustreichen. Wichtig ist, mindestens 30-60 Minuten vorher nichts zu essen oder zu trinken, um Kontaminationen zu vermeiden. Säurehaltige Lebensmittel sollten vermieden werden.
Ja, viele Pluslife-Benutzer haben gute Erfahrungen mit kleinen Pools (maximal 3-4 Personen) gemacht. Generell gilt aber, dass das Risiko von Inhibitoren und ungültigen Ergebnissen mit jeder zusätzlichen Person steigt und die Empfindlichkeit leiden könnte. Die Flüssigkeit darf auch nicht zu dickflüssig werden, da sie sonst nicht mehr durch die kleinen Kapillaren auf der Testkarte fließen kann.
Für Pools werden die einzelnen Swabs nacheinander in der Pufferlösung extrahiert und dann normal getestet. Falls das Gesamtergebnis positiv ist, muss erneut abgestrichen und einzeln getestet werden.
Es lohnt sich auch, bereits vorher darüber nachzudenken, wie mit einem positiven Pool umgegangen würde. Im Fall eines positiven Tests dauert es sehr lange, einen großen Pool aufzulösen. Falls möglich, ist es besser, ein zusätzliches Gerät zu nutzen anstatt die Pools zu vergrößern.
Proben sollten nach aktuellem Wissensstand sofort verarbeitet werden.
Keinesfalls darf die Probe in der Pluslife-Pufferlösung aufbewahrt werden. Die Pufferlösung ist aggressiv und die Probe sollte nach der Extraktion innerhalb von einigen Minuten verarbeitet werden, da sonst die RNA zerfällt und nach einiger Zeit nicht mehr nachweisbar ist.
Falls es nicht anders geht, sollte der Swab möglichst vor Austrocknung geschützt in einem Plastikbeutel oder in einem leeren Schutzröhrchen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Die Pufferlösungen sind beschriftet (z.B. "Extraction buffer 01"). Sofern der Typ des Puffers und das Ablaufdatum identisch sind, sind die Puffer austauschbar.
So ist es z.B. möglich, mit dem Inhalt eines Röhrchens sowohl einen Covid- als auch einen Grippe/RSV-Kombitest durchzuführen. Dafür werden aber zwei Geräte benötigt, damit beide Tests sofort gestartet werden können, da die Probe in der Pufferlösung nicht stabil ist.
Es kommt gelegentlich vor, dass die Flüssigkeit in den Proberöhrchen geliert. Verschiedene Faktoren können zu einer erhöhten Viskosität (Zähflüssigkeit) der Probenflüssigkeit beitragen.
In der Flüssigkeit werden die eingebrachten Zellen der Probe lysiert. Bei der Lyse werden DNA und RNA, die in Zellkernen und im Zytoplasma enthalten sind, freigesetzt. Diese Moleküle sind langkettig und können in hoher Konzentration sehr viskos sein, was die Lösung dickflüssiger macht. Dies tritt besonders dann auf, wenn zu viel Material eingebracht wird.
Es wird vermutet, dass auch geringe Mengen an Blut, die durch das Einbringen von Gerinnungsfaktoren wie Fibrinogen zur Viskosität beitragen, eine Rolle spielen könnten. Von Nutzern wurde berichtet, dass es hilfreich sein kann, den Deckel abzuschrauben, falls die Flüssigkeit sonst nicht mehr durch den Filter passt.
Der Test sollte mit einem neuen Abstrich wiederholt werden, falls die Flüssigkeit geliert. Es kann hilfreich sein, auf einen Nasenabstrich zu verzichten und stattdessen nur im Rachen abzustreichen.
Ja, Pluslife vertreibt eine Vielzahl verschiedener Testkits. Bei Altruan erhältlich sind Tests für Covid, Grippe, RSV, Strep A und mehr. Weitere Details gibt es auf der Webseite des Herstellers.
Bei Tests außer Covid ist es notwendig, our App zu verwenden, damit der Test korrekt durchgeführt wird und bei Kombinationstest die einzelnen Ergebnisse angezeigt werden können.
Die Interaktion mit Nasensprays wie VirX und Bioblock ist unbekannt.
Bei Anwendung von Nasensprays sollte ein Abstand von mindestens mehreren Stunden eingehalten oder ganz auf einen Nasenabstrich verzichtet werden.
Die Studienlage ermöglicht keine klare Antwort auf diese Frage.
Aufgrund ihrer Empfindlichkeit sind molekulare Tests wie PCR oder Pluslife zum "Freitesten" nur bedingt geeignet, da sie die Anwesenheit von (kleinsten Mengen) viraler RNA messen können, jedoch nur eine grobe Aussage zur Viruslast und keine Aussage zur Infektiösität möglich ist.
Ein Pluslife-Test kann positiv sein, auch wenn nur noch eine sehr geringe Viruslast und keine Ansteckungsgefahr mehr vorliegt (Tage bis hin zu Wochen). Der Verlauf ist sehr individuell. Die Entscheidung sollte daher nach klinischen Gesichtspunkten und nicht rein anhand des Testergebnisses getroffen werden.
Ja, bei Kombinationstests stehen weniger Kanäle pro Test zur Verfügung, was die Empfindlichkeit verringert. Bei den Covid-Grippe-Kombinationstests wird z.B. ein LOD von 1000 Kopien statt 400 angegeben. Für die Früherkennung von Covid empfehlen wir die Einzeltests.
Für klinische Diagnose ist der Unterschied vernachlässigbar.
Nein, der Hersteller rät sogar davon ab. Nach dem gründlichen "Ausdrücken" des Stäbchens sollte der Test sofort (spätestens innerhalb von fünf Minuten) begonnen werden.
Falls z.B. in einem Labor ein Vortexmischer vorhanden ist, kann dieser laut Hersteller sowohl für das Mischen der Pufferröhrchen, als auch für die Testkarten (kurz und sanft) verwendet werden.
Notwendig ist die Nutzung eines Vortexmischers nicht, kann aber - gerade bei hohem Durchsatz - die Arbeit erheblich vereinfachen und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse verbessern.
Das ist normal und unbedenklich—der Druck, der beim Zuschrauben auf die Testkarte ausgeübt wird, reicht meistens schon, um die Flüssigkeit in die Kammern zu drücken. Trotzdem immer den Deckel eindrücken, auch, wenn es auf den ersten Blick nicht mehr nötig wäre.
Winzig kleine Luftbläschen sind normal und unbedenklich. Große Luftblasen können den Testablauf stören—im Zweifel die Karte verwerfen, eine neue Testkarte verwenden und sorgfältiger arbeiten.
Nach dem Testen befinden sich kleine Bläschen in den Kammern, das ist ebenfalls normal.
Das ist normal—die Kammern füllen sich bereits, bevor der Deckel eingedrückt wird. Wichtig ist nur, dass der Flüssigkeitsspiegel direkt nach dem Einfüllen zwischen den Linien war. Nicht nachfüllen!
Der erste Blick täuscht. Wenn sauber ohne Luftblasen gearbeitet wurde, sehen die gefüllten Kammern beinahe so aus, als wären sie leer. Es ist aber zu erkennen, dass das weiße Pulver beginnt, sich aufzulösen.
Falls wirklich keine Flüssigkeit in den Kammern ist, war die Probe zu dickflüssig. Erneute Proben nehmen und im Falle eines Pools die Anzahl der Pool-Teilnehmer reduzieren.
Das Pulver löst sich erst während des Tests vollständig auf.
Das macht nichts—solange die Testkarte nicht abgelaufen ist und auch sonst nicht beschädigt wurde, ist alles in Ordnung.
Es ist problemlos möglich, das Gerät zu transportieren und etwa auf Reisen mitzunehmen. Der Hersteller empfiehlt den Transport in der Originalverpackung, um Stoßschäden zu vermeiden.
Das Gerät funktioniert rein elektrisch. Es enthält weder bewegliche Teile, noch eine Transportsicherung.
Dennoch gilt: Die Elektronik ist nicht unzerstörbar. Starke Stöße, Vibrationen, extreme Hitze oder Kälte, Kondenswasser und sonstiger grober Unfug können die Optik oder die Platinen beschädigen. Beim Transport stoßsicher verpacken und starke Umwelteinflüsse vermeiden.
Das Gerät schaltet sich nicht automatisch ab, das Ergebnis wäre theoretisch auch noch Tage später ablesbar. Allerdings sollte die Testkarte nach dem Test möglichst bald entfernt werden, da die Heizung nach dem Test nicht ausgeht und Testflüssigkeit sonst trotz Kappe langsam aber sicher verdunstet. Dies gilt besonders bei positiven Tests aufgrund der Gefahr von DNA-Kontaminationen (siehe oben).
Der Hersteller macht hierzu keine genauen Angaben, die Inhaltsstoffe sind unbekannt. Der Hersteller gibt lediglich an, dass der Lysepuffer ätzend ist und der Kontakt mit der Haut vermieden werden soll, und ein kurzer Kontakt zwar unbedenklich ist, die Stelle aber sofort mit Wasser und Seife gereinigt werden sollte.
Wir empfehlen, das Kit wie ein scharfes Reinigungsmittel zu behandeln—Schutzhandschuhe und evtl. Brille verwenden, von Kindern und Haustieren fernhalten.
Nein - der Hersteller rät unbedingt davon ab.
Wir haben auch eigene Tests durchgeführt und können bestätigen, dass abgelaufene Tests nicht mehr richtig funktionieren und sogar falsch negativ sein können.
Je frischer das Testkit, desto besser funktioniert es. Die Bevorratung von Testkits über einen längeren Zeitraum ist daher nicht empfehlenswert. Es werden ständig frische Chargen hergestellt, es ist besser, in kürzeren Intervallen für einige Monate zu bestellen.
Wenn die Reaktion gar nicht mehr funktioniert, weil die Enzyme nicht mehr aktiv genug sind oder in der Probe störende Substanzen enthalten sind, würde die interne Kontrolle nicht anschlagen und das Gerät einen ungültigen Test melden. Die interne Kontrolle garantiert also zu einem gewissen Grad, dass die Testkarten grundsätzlich in Ordnung sind und hohe Viruslasten noch erkennen.
Es ist allerdings vorstellbar, dass die Enzyme nicht völlig zerstört werden, aber etwa durch zu lange Lagerung degradieren. In diesem Fall würde die interne Kontrolle zwar noch funktionieren, die Empfindlichkeit bei sehr niedrigen Viruslasten wäre aber herabgesetzt. Es ist unklar, ob und in welchem Maß dieser Zustand bei Pluslife unbemerkt eintreten kann. Bei korrekter Lagerung kann davon ausgegangen werden, dass die ursprüngliche Empfindlichkeit erhalten geblieben ist.
Ja - jedes hochwertige Netzteil mit einer Leistung von min. 3A/15W ist geeignet. Die Stromversorgung des Geräts erfolgt über normales USB.
Das Gerät ist sehr empfindlich für elektromagnetische Störungen. Am besten funktioniert es komplett vom Netz getrennt an einer Powerbank (etwa von Anker).
Laptops, Smartphones und ähnliche Stromquellen funktionieren oft ebenfalls, liefern aber nicht immer genug Strom und sollten eher vermieden werden.
Das bedeutet, dass die Heizung ihre Zieltemperatur nicht erreichen konnte. Dies kann an einem defekten Netzteil, minderwertigem Kabel oder auch an einem defekten Gerät liegen.
Frühe Versionen des Pluslife-Minidocks haben häufig Probleme mit defekten Heizungen. Wir empfehlen, sich mit dem Anliegen an den ursprünglichen Händler zu wenden.
Leider verwendet Pluslife kein normales USB-Kabel, sondern USB-auf-Rundstecker. Solche Kabel sind zwar im Handel erhältlich, aber nicht allzu gängig.
Wichtig ist die Größe des Rundsteckers (5,5 x 2,1 mm, male, DC 5521) sowie die Polarität—außen Minus, innen Plus. Die Länge des Kabels sollte max. 1.5m betragen mit Rating für min. 3A/15W.
Manche Materialien können die Reaktion stören, der Hersteller empfiehlt daher, ausschließlich Copan FLOQswab-Stäbchen zu verwenden, da diese umfassend getestet wurden.
Bei Altruan gibt es die passenden FLOQswab-Stäbchen einzeln verpackt (das Produktbild ist falsch!). Wir empfehlen, für Pooltests diese Swabs zu nutzen.
Dünnere FLOQswab-Stäbchen für nasopharyngeale Abstriche gibt es (doppelt so teurer und mit Röhrchen) bei Praxisdienst. Die "normalen" dicken Stäbchen gibt es dort ebenfalls in einer Variante mit Schutzröhrchen, was beim Testen mehrerer Personen nützlich sein kann.
Falls der Einsatz der originalen Stäbchen nicht möglich ist, kommen grundsätzlich auch andere Swabs aus geflocktem Nylon in Frage - der Hersteller hat diese jedoch nicht getestet. Grundsätzlich ungeeignet sind Baumwolle, Calciumalginat und gewickelte (statt geflockte) Stäbchen.
Beim LAMP-Verfahren wird die DNA so lange vermehrt, bis die Stärke des optischen Signals einen gewissen Grenzwert überschritten hat, ähnlich zum Cycle Treshold (Ct)-Wert beim PCR.
Je höher die Viruslast, desto früher beginnt der exponentielle Anstieg.
Das Gerät meldet das positive Ergebnis sofort nach Überschreitung des Grenzwerts. Für ein negatives Ergebnis gibt es jedoch keinen klaren Indikator, das Gerät wartet einfach und meldet dann ein negatives Ergebnis, sofern die interne Kontrolle angeschlagen hat und der eigentliche Test negativ geblieben ist.
Im Durchschnitt dauert es ca. 10–15 Minuten, bis eine positive Probe angezeigt wird. Dennoch sollte immer bis zum Ende des Tests abgewartet werden, da ein sehr schwach positives Ergebnis auch noch nach über 30 Minuten angezeigt werden kann!
Covid-Tests erkennen generell sogenannte "konservierte Epitope", also Teile des Virus, welche kaum mutieren. Daher führen neue Varianten nur selten zu falsch-negativen Ergebnissen. Zuletzt vorgekommen ist das bei Omicron, welches von manchen Single Target-Antigentests nicht mehr erkannt wurde.
Bei PCR/LAMP werden dagegen meistens mehrere Targets genutzt, falls also eines der Targets mutiert, kann das andere Target noch erkannt werden. Bei Omicron konnte durch das sog. "Drop Out" (also Ausfall eines der Targets) bei manchen Assays so sogar einfach zwischen Omicron und Delta unterschieden werden.
Pluslife erkennt ebenfalls mehrere Gensequenzen, aktuell das N- und ORF1ab-Gen, und ist daher grundsätzlich robust gegen Mutationen. Der Hersteller hat zuletzt am 20.09.2023 deklariert, dass Pluslife auch aktuelle Omicron-Varianten inkl. "Eris" erkennt.
Nein, die Stromversorgung funktioniert nur über den Rundstecker. Der USB-C-Port überträgt ausschließlich Daten.
Stecker ziehen klappt auch.
Falls nach einem positiven Antigen-Schnelltest der Pluslife-Test negativ ist, empfehlen wir, beide Tests im Abstand von mehreren Stunden zu wiederholen, um stochastische Effekte und Fehler auszuschließen. Falls vorhanden, unterschiedliche Chargen der Tests verwenden.
Pluslife ist empfindlicher und spezifischer als Schnelltests und ein wiederholbar negatives Pluslife-Ergebnis daher aussagekräftiger als ein positiver Schnelltest.
Uns sind persönlich Fälle bekannt, in denen eine (nicht genauer bestimmte) symptomatische Atemwegsinfektion bei mehreren Personen falsch-positive Schnelltests verursacht hat. In einem Fall wurde neben Pluslife auch ein RT-qPCR durchgeführt, welcher das negative Pluslife-Ergebnis bestätigt hat.
Das RKI hat uns bestätigt, dass sowohl Rhinoviren als auch bakterielle Erreger zu falsch positiven Ergebnissen führen können. Auch in der Literatur finden sich vereinzelte Fallberichte (u.a.). Die genaue Häufigkeit und der Wirkmechanismus sind unbekannt, es scheint sich aber um ein vergleichsweise häufiges Phänomen zu handeln. Da die Hersteller von Schnelltests in der Qualitätssicherung Kreuzreaktionen mit anderen Atemwegserregern Erregern in vitro ausschließen, hypothetisieren wir, dass die mukosale Immunreaktion selbst ursächlich beteiligt ist und die Reaktion stören könnte.
In Versuchsreihen haben wir auch bestätigt, dass viele Schnelltests sehr empfindlich auf Säuren reagieren und bereits kleine Mengen die Säureregulation der Pufferlösung überlasten und durch physikalische Effekte nonspezifisches Binding und damit falsch positive Ergebnisse verursachen können. Gerade bei kleinen Kindern mit Reflux sollte diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden.
Antigen-Schnelltests beruhen darauf, die Antigene—also Virus-Proteine, nicht RNA—mit speziellen Antikörper-Komplexen zu binden und damit mit dem bloßen Auge sichtbar zu machen.
Die Probe wird zuerst in einem Lysepuffer stabilisiert, welcher die Proteine aus dem Virus löst ("Lyse") und den pH-Wert der Lösung auf einen bestimmten Wert anhebt oder absenkt ("Puffer").
Die Pufferlösung wird dann auf den Teststrip geträufelt.
Die Antigene werden zuerst am Anfang des Teststreifens an bewegliche Antikörper gebunden, welche mit einem farbigen Marker—meist kolloidales Gold—markiert sind.
Die Antigen-Antikörper-Gold-Komplexe bleiben dann an weiteren Antikörpern "hängen", welche in der Testlinie fixiert sind:
Das Verfahren ist anfällig für falsch positive Ergebnisse, da Antikörper unter nicht-optimalen Bedingungen wie falscher pH und anderen Störfaktoren auch aneinander oder an beliebige andere Proteine binden können. Bei molekularen Verfahren wie PCR oder LAMP ist das prinzipbedingt sehr viel unwahrscheinlicher, da sowohl Primer als auch Probe an ihre Target-DNA-Sequenzen binden müssen. Rein physikalische Effekte können daher bei modernem RT-qPCR u. LAMP mit Probes nicht zu falsch positiven Ergebnissen führen.
So erklärt sich auch der große Unterschied bei der Empfindlichkeit: es muss genug Virus-Protein in der Probe vorhanden sein, um die entstandenen Komplexe mit dem bloßen Auge sehen zu können.
Schnelltests schlagen daher erst an, wenn eine hohe Viruslast in der Probe vorhanden ist. Sie eignen sich daher nur bedingt zur Früherkennung und zur Vermeidung von Ansteckungen.
Das virus.sucks-Team hat eine eigene App zur Auswertung der Rohdaten entwickelt, welche als Web-App auf fast jedem Gerät mit Chrome- oder Edge-Browser funktioniert.
Es ist notwendig, für den Starten von Tests entweder unsere App oder eine der offiziellen Apps des Herstellers zu benutzen, wenn Testkits außer SARS-Cov-2 genutzt werden sollen. Für SARS-Cov-2-Tests kann der Test auch durch einen Knopfdruck am Gerät gestartet werden.
Anders als die Apps der Herstellers ermöglicht unsere App es, zusätzliche Diagnosedaten inklusive der rohen Amplifikationskurven auszulesen. Bei der Nutzung durch geschulte Anwender lässt sich damit oft durch manuelle Auswertung die Qualität der Testergebnisse verbessern.
Die Interpretation der Amplifikationskurve ermöglicht eine sehr viel höhere Sicherheit beim Umgang mit dem Testverfahren und eine bessere Empfindlichkeit. Wir werden bald eine detaillierte Anleitung zur Auswertung der Kurven veröffentlichen. Auf Twitter finden sich bereits einige Beispiele, etwa zu Luftblasen, sehr schwach positiven Ergebnissen und der Dynamik der Reaktion.
Die App kann per Bluetooth oder USB-C mit dem Gerät verbunden werden und funktioniert auf Windows, macOS, ChromeOS oder Linux in Chrome, Edge, Vivaldi und anderen Chromium-basierten Browsern.
Auf Smartphones funktioniert nur Bluetooth. Unter iOS wird der Bluefy-Browser benötigt.
Manche sehr alte Pluslife-Geräte können nur USB und kein Bluetooth.
Auf Linux Chrome mit --enable-features=WebBluetooth
starten, um Bluetooth zu aktivieren. Das experimentelle Featureflag in about:flags wurde in Chromium 121 entfernt (wieso auch immer).
Für die serielle Konsole muss sichergestellt sein, dass der aktuelle Nutzer das Device lesen und schreiben darf (z.B. /dev/ttyUSB0
). Bei den meisten Distros reicht es, den Nutzer zur Gruppe dialout
hinzuzufügen.
Einfach die App mit dem Gerät verbinden und das Gerät normal einschalten.
Den Test dann nicht per Knopfdruck am Gerät, sondern nach Auswahl des korrekten Kits über die App starten. Der Test sollte zeitgleich mit dem Einstecken der Testkarte ins Gerät gestartet werden.
Während des Tests das Browserfenster und Tab im Vordergrund lassen. Der Fortschritt kann in Echtzeit verfolgt werden. Bei einem negativen Test wird die Kontrollkurve (Kanal 4) exponentiell nach ca. 10 Minuten ansteigen, während die restlichen Kurven sich gar nicht oder nur kaum verändern. Bei einem positiven Ergebnis werden mehrere Kurven ansteigen. Die Auswertung der Kurven ist jedoch ein Thema für Profis und für den normalen klinischen Einsatz nicht zwingend notwendig.
Nach Abschluss des Tests wird dann - genau wie am Gerät - das Endergebnis angezeigt. Bei Kombinationstest werden auch die Ergebnisse pro Erreger angezeigt.
Pluslife bietet ebenfalls Reihe von Anwendungen zum Download an, welche entweder über Bluetooth (Smartphone-Apps) oder USB-C (Windows) mit dem Gerät verbunden werden können.
Labore können die Windows-Anwendung ggf. nutzen, um den Überblick über sehr viele Geräte zu behalten und die Testergebnisse einzelnen Proben zuzuordnen.
Vom Einsatz der Smartphone-Apps raten wir ab, da diese nicht zuverlässig funktionieren und nur sehr mühsam zu installieren sind. Unsere eigene App bietet eine gute Alternative.
Es werden nur signifikante Änderungen aufgezählt.
Die Empfehlungen unter "Aufbewahrung der Testkits" wurden durch neue Informationen des Herstellers ersetzt. Die Kits sind unempfindlicher als ursprünglich angenommen, die bisherige Angabe, im Sommer für ausreichende Kühlung beim Versand zu sorgen, entfällt daher.
Der Hersteller hat bestätigt, dass Rachenabstriche zulässig sind. Wir hatten Rachenabstriche bereits zuvor "off label" empfohlen, der entsprechende Absatz wurde um die offizielle Freigabe ergänzt.